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Wie FODMAPs bei einem Reizdarmsyndrom helfen!

Wer mit der Diagnose Reizdarm zu tun hat, leidet dabei unter einer der häufigsten Magen-Darm-Erkrankungen. Unterleibs- und Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen, Völlegefühl bis hin zu Durchfall oder Verstopfung sind nur einige der Reizdarm Symptome. So ein Reizdarmsyndrom (RDS) kann das Leben ziemlich einschränken. Betroffene sind oftmals lange Zeit im Unklaren über die Ursache und müssen viele Untersuchungen über sich ergehen lassen.

In dem Zusammenhang wird Patienten mit Reizdarmsyndrom oftmals die Low-FODMAP-Diät bzw. die FODMAP-arme Ernährung empfohlen. Diese Ernährungsweise soll kurzfristig Bauchbeschwerden lindern bzw. den Darm beruhigen und die Verdauung entlasten.

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FODMAPs: Was bedeutet der Begriff?

Wer FODMAP zum ersten Mal hört, verbindet das Wort schnell mit den englischen Begriffen „food“ und „map“. Diese könnten ganz zunächst einfach in Essen und Landkarte übersetzt werden. Doch das ist mit dem Begriff FODMAP nicht gemeint, auch wenn das Sinnbild einer Landkarte für Lebensmittel durchaus passend ist. Das Ziel ein gutes Bauchgefühl zu schaffen hat FODMAP allerdings.

FODMAP ist die Abkürzung für „Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide and (und) Polyole“. Klingt ganz schön kompliziert. Also der Reihe nach. FODMAPS sind Lebensmittel bzw. industriell hergestellte Lebensmittel, die dem Bauch bei Betroffenen besonders zu schaffen machen können. Gemeint sind damit schnell vergärende Kohlenhydrate, wie sie beispielsweise in Brot, Milchprodukten, vielen Süßigkeiten, verschiedenen Steinobst- oder Kohlsorten zu finden sind.

Diese bestimmten Zuckerverbindungen und Alkoholverbindungen sind aber weder giftig noch gefährlich. Doch aufgrund bestimmter Eigenschaften belasten diese Lebensmittel bei Betroffenen den Darm stärker als andere.

Was genau ist ein Reizdarmsyndrom?

Ein Reizdarmsyndrom ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Symptomen und Beschwerden, die im Vertrauungstrakt auftreten können, wie z.B. Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Das sogenannte Bauchhirn ist dabei gestört. Es ist eine häufige Erkrankung, die Schätzungen zufolge mehr als 10% der Menschen in Industrieländern betreffen.

Obwohl der genaue Grund nicht bekannt ist, wird angenommen, dass die Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Insbesondere in Fällen von Neigung zu Durchfall, Verstopfung oder Blähungen kann eine FODMAP Diät entlasten.

Wie funktioniert eine FODMAP-Diät?

Wer im Zuge der Diät FODMAPs reduziert, entlastet seinen Bauch. Menschen mit Verdauungsproblemen bzw. einer gestörten Darmflora können durch den Verzehr weniger belastender Lebensmittel die Symptome bzw. die Probleme des Darm-Trakts folglich lindern. Doch auch für Menschen mit anderen Bauchbeschwerden kann eine solche Ernährungsweise hilfreich sein.

Dabei werden zunächst einige grundlegende Fragen geklärt. Was kommt auf den Teller und wie geht es Betroffenen damit? Was ändert sich, wenn bestimmte Lebensmittel für längere Zeit reduziert oder ganz weggelassen werden? Und wie geht es Betroffenen, wenn diese nach einiger Zeit schrittweise wieder eingeführt werden?

Entsprechend der Ergebnisse kann besser eingeschätzt werden, welche FODMAPs sich wie stark auf die Verdauung auswirken. Ein Spezialist kann dann dabei helfen, einen Plan zu erstellen, um die Ernährung entsprechend anzupassen und darauf zu achten, keine Mangelernährung zu riskieren. Da im Laufe der low FODMAP Diät (4-8 Wochen) eben auch wichtige Nahrungsquellen verloren gehen.

Was während der Diät gegessen werden darf sind Fodmap arme Lebensmittel, wie beispielsweise:

  • fein geschrotetes Brot oder Müsli
  • Hirse
  • Quinoa
  • Ahornsirup
  • brauner Rohrzucker zum Süßen
  • dunkle Schokolade (ab 70 %)
  • Ananas, Banane oder Clementinen
  • Kürbis, Mangold, Möhren oder Pastinaken
  • Getränke wie stilles Wasser, ungesüßte Heißgetränke wie Pfefferminztee oder andere Kräutertees.

Vermieden werden sollten hingegen:

  • Müslis auf Weizenbasis
  • Früchtemüsli
  • normale Brote aus Weizen, Roggen oder Dinkel
  • Süßes wie Fruchtsaftkonzentrat oder Honig
  • Eiscremes
  • Gebäck
  • Vollmilchschokolade
  • Obstsorten wie Apfel, Aprikose, Birne oder Brombeeren
  • Artischocke, weiße Bohnen, Chicorée, Erbsen oder Frühlingszwiebel
  • Cashewkerne oder gesalzene Nüsse
  • Softdrinks, Alkohol oder Wasser mit viel Kohlensäure sind ebenfalls auf der Verzichtsliste.

In der folgenden Übersichtsgrafik auch nochmals zusammengefasst:

Wie FODMAPs bei einem Reizdarmsyndrom helfen!

Verlauf einer FODMAP-Diät?

Wenn im Verlauf die FODMAPs reduziert werden, sollte immer auch auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Der Spezialist kann dabei helfen, ein optimales Gleichgewicht zwischen den Nährstoffen zu finden. Ebenso ist ein Ernährungstagebuch sehr hilfreich. Darüber können mögliche Unverträglichkeiten schneller erkannt, ebenso können bei der Wiedereinführung der FODMAPs in den Ernährungsplan die Beobachtungszeiten (ca. 3 Tage) genau festgehalten werden.

Zudem sollte nach der Reduzierungsphase die Darmflora schonend wieder aufgebaut und unterstützt werden, beispielsweise mit Hilfe von Probiotika und Präbiotika. Und wenn es trotz der Umstellung mal zu Bauchbeschwerden kommt, können die natürlichen Heilpflanzen bzw. die sanfte Hilfe der Gasteo Magentropfen bei Magen-Darm-Beschwerden unterstützen. Dank der Kombination aus sechs Heilkräutern entspannen die Magentropfen den Bauch und bringen das Wohlbefinden schon bald wieder zurück.

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Bildquelle Titelbild: ricka_kinamoto/stock.adobe.com

Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Nils Günnewich - Experte Gasteo
Dr. rer. nat. Dipl.-Biochem. Nils Günnewich
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geboren 1977, ist studierter Pflanzen-Biochemiker (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Seine Doktorarbeit erfolgte am renommierten Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Halle/Saale und dem Donald Danforth Plant Science Center in St. Louis/Missouri (USA). Nach einem Postdoc in der Arzneimittelentwicklung an der Universität des Saarlandes erfolgte eine Ausbildung und Tätigkeit als klinischer Monitor.

Vor seiner Tätigkeit als medizinisch/wissenschaftlicher Mitarbeiter der Firma Cesra sammelte er Erfahrung in der Industrie in den Bereichen Medical/Regulatory Affairs, in der Qualitätskontrolle und -sicherung, war stellv. Herstellungsleiter und leitender Qualitätsmanager eines deutschen Pharmaunternehmens. Des Weiteren ist er Autor mehrerer wissenschaftlicher Fachpublikationen und Bücher, auch im Bereich der Gastroenterologie.

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