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Bauchhirn: Wie der Bauch den Kopf beeinflusst

Nicht nur im Kopf, auch im Magen verbirgt sich eine wichtige Schaltzentrale des Körpers, das sogenannte Bauchhirn. Mediziner bezeichnen es auch als enterisches Nervensystem. Schon einmal davon gehört? Nein, dann gibt es hier interessante Fakten über die Verbindung zwischen Darm und Gehirn in unserem Artikel, Bauchhirn: Wie der Bauch den Kopf beeinflusst.

Ist unser Bauch schlau?

In unserem Bauch verbirgt sich ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen, welches von Wissenschaftlern auch als Bauchhirn oder auch Darmhirn bezeichnet wird. Es erstreckt sich von der Speiseröhre bis zum Darmausgang, also entlang des gesamten Magen-Darm-Trakts. Und dieses sogenannte Bauchhirn besteht aus über 100 Millionen Nervenzellen.

Zum Vergleich: Das Gehirn, nicht das Bauchhirn, einer Maus besteht aus bis zu 100 Millionen Nervenzellen. Somit wäre unser Bauch also smarter als eine Maus, oder? Naja, ganz so einfach ist es dann doch nicht: Die Anzahl der Nervenzellen lässt sich nicht einfach mit Intelligenz gleichsetzen. Unser Bauch ist aber auf eine ganz andere Weise schlau.

Ein kurzer Blick, ein gutes Gespräch – und schon können die sprichwörtlichen Schmetterlinge im Bauch beginnen zu flattern. Da Gehirn und Bauch eng miteinander verbunden sind und miteinander kommunizieren, ist dies gar nicht so verwunderlich. Das Gehirn beeinflusst über die Darm-Hirn-Achse das Bauchhirn und eben andersherum, und dies können wir auch spüren.

Aber nicht nur, wenn es im Bauch kribbelt, sondern auch, wenn Sorgen oder Stress auf den Magen schlagen, findet sich eine direkte Verbindung. Die Folgen machen sich oftmals auch in der körperlichen Gesundheit bzw. der Magen-Darm-Gesundheit bemerkbar. Viele reagieren mit Durchfall oder Verstopfung, häufig begleitet von Blähungen oder Bauchschmerzen.

Und wer kennt das Sprichwort nicht, eine Entscheidung aus dem Bauch heraus zu treffen, dies hat verschiedene Gründe. Dieses bekannte Bauchgefühl weist uns nicht selten den Weg.

Bauch an Kopf, Kopf an Bauch

Die Hauptaufgabe des Bauchhirns ist klar: Nahrung verdauen. Nach dem Schlucken beginnt es zu arbeiten, analysiert die Zusammensetzung der Nahrung, steuert die Darmbewegungen, nimmt Nährstoffe auf und kontrolliert im Anschluss die Darmentleerung. Diese Aufgaben übernimmt das Bauchhirn völlig autonom, braucht dabei also keine Unterstützung des Kopfes.

Selbst wenn wir es versuchen würden, könnten wir die Verdauung nicht bewusst steuern. Und doch gibt es zwischen dem Gehirn im Kopf und dem im Bauch eine Verbindung. Die Kommunikation findet über die sogenannte Darm-Hirn-Achse bzw. Botenstoffe statt, und diesen Austausch merken wir beispielsweise bei Hunger oder Unwohlsein bewusst.

Wenn das Bauchhirn zum Problem wird

Die meisten Meldungen und Informationen, die unser Bauch an das Gehirn meldet, sind zumeist unbewusst. Sie bleiben im Verborgenen. Ist der Verdauungstrakt aber beispielsweise gereizt oder entzündet, wird diese Nachricht an das Gehirn geleitet und das Immunsystem aktiviert – ohne dass wir es bemerken. Doch dieser unbemerkte Vorgang kann auch zum Problem werden, und zwar, wenn das Bauchhirn besonders mitteilungsfreudig ist.

Vor allem Menschen mit Reizdarm kennen das. Die Reizschwelle ist niedriger als bei gesunden Menschen, entsprechend macht das Bauchhirn schon bei geringen Reizen Meldung. Die Folge sind häufigere Darmbeschwerden bzw. Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung.

In Ruhephasen hingegen, etwa während der Nacht oder im Urlaub, lassen die Symptome von Reizdarm-Patienten häufig nach. Das zeigt eindrücklich, wie eng Kopf und Magen-Darm-Trakt verbunden sind und sich wechselseitig beeinflussen. Die Ruhephase hilft somit auch das überlastete Bauchhirn zu beruhigen.

Das Bauchhirn beruhigen, dabei helfen auch gemütliche Treffen und Gespräche mit Freunden, kleine Achtsamkeitsübungen oder sich einfach mit mehr Genuss am Essen oder der Pause erfreuen.

Entspannter Kopf für einen ruhigen Bauch

Kopf und Bauch stehen ständig im Austausch. Bei Beschwerden mit dem Magen-Darm-Trakt sollte daher nicht nur auf Signale vom Bauch, sondern auch vom Geist geachtet werden. Was diesem guttut, besänftigt häufig auch den Magen. Oftmals helfen schon kleine Schritte wie beispielsweise eine ausgewogene Ernährung, Stress abbauen, Bewegung oder regelmäßig entspannen.

Und für den Fall, dass Stress oder Nervosität doch mal auf den Bauch schlagen, können beispielsweise auch sechs Heilpflanzen diesen wieder sanft in Einklang bringen. Die Gasteo Magentropfen sorgen dafür, dass der Bauch und somit auch das Bauchhirn wieder entspannen können.

Noch viel mehr interessante Themen rund um den Bauch gibt es in unserem Magazin.

 

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Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Nils Günnewich - Experte Gasteo
Dr. rer. nat. Dipl.-Biochem. Nils Günnewich
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geboren 1977, ist studierter Pflanzen-Biochemiker (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Seine Doktorarbeit erfolgte am renommierten Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Halle/Saale und dem Donald Danforth Plant Science Center in St. Louis/Missouri (USA). Nach einem Postdoc in der Arzneimittelentwicklung an der Universität des Saarlandes erfolgte eine Ausbildung und Tätigkeit als klinischer Monitor.

Vor seiner Tätigkeit als medizinisch/wissenschaftlicher Mitarbeiter der Firma Cesra sammelte er Erfahrung in der Industrie in den Bereichen Medical/Regulatory Affairs, in der Qualitätskontrolle und -sicherung, war stellv. Herstellungsleiter und leitender Qualitätsmanager eines deutschen Pharmaunternehmens. Des Weiteren ist er Autor mehrerer wissenschaftlicher Fachpublikationen und Bücher, auch im Bereich der Gastroenterologie.

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