Startseite » Magazin » Ernährung und Essen » Umstellung auf vegane Ernährung, was ist zu beachten?

Umstellung auf vegane Ernährung, was ist zu beachten?

Wer sich entscheidet vegan zu leben, hat dies zumeist gut durchdacht. Dies ist auch wichtig, denn so eine Umstellung der Ernährung sollte nicht unbedingt als Trend verstanden werden und kurzfristig stattfinden. 

Vegan leben und essen bedarf einiger entscheidender Schritte, um den Körper auch in der veganen Lebensweise optimal zu unterstützen. Den Wandel begleiten und zum Denken anregen, dies möchten wir hier mit den folgenden Tipps – Umstellung auf vegane Ernährung, was ist zu beachten? – gern tun.

Was beinhaltet eine vegane Ernährung?

Vegan essen und leben bedeutet auf jegliche tierische Produkte zu verzichten. Wenn bewusst darauf geschaut wird, wird oftmals erst wirklich klar, worin und in wie vielen Produkten tierische Substanzen enthalten sind. Ob Kleidung oder Kosmetik, nicht nur Lebensmittel sind dabei genauer zu betrachten, sondern auch:

  • das Shampoo mit Tierversuchen, 
  • der Nagellack mit Bestandteilen von Schildläusen, 
  • Sandalen oder Taschen aus Tierleder. 

 

Es ist oftmals gar nicht so einfach vegane Alternativen zu alltäglichen Produkten zu finden. Erfreulicherweise steigt die Anzahl an veganen Angeboten und eine entsprechende Kennzeichnung bringt den Spaß beim Einkaufen zurück. 

Gerade zu Beginn der Umstellung wird die Zeit beim Einkaufen zum Durchlesen der Inhaltsstoffe oder Suchen nach Alternativen manchmal ganz schön strapaziert. Wer vegan und gesund leben möchte, braucht zu Beginn daher bestimmt etwas mehr Zeit und Geduld. Bei der Suche nach einer leckeren pflanzlichen Alternative bieten viele Rezepte online und in Kochbüchern tolle Anreize. Hungern muss und sollte niemand. Vor allem, wenn dies mit dem wohlwollenden Gedanken an die Tiere und Umwelt passiert.

Unsere 5 Tipps zur Umstellung auf vegane Ernährung

Wenn die Beweggründe für eine Umstellung klar und auch gefestigt sind, können auch die Sahnetorte am Geburtstag oder der Grillabend mit Freunden wohl nicht mehr an der Entscheidung rütteln. Oder? Eines sollte klar sein, niemand muss sich für die Entscheidung für eine vegane Ernährung rechtfertigen. Ob es das Wohl der Tiere oder der Umweltschutz ist, jeder darf für sich entscheiden, warum die vegane Ernährung das Richtige ist.

Die Hauptsache ist, dass jeder Veganer mit sich im Reinen ist und die Entscheidung nicht nach kurzer Zeit bereut. Wer noch immer mit sich und der Entscheidung hadert, sollte sich einmal unsere 5 Tipps, welche bei der Umstellung helfen können, genauer anschauen und entscheiden, ob es wirklich passt:

Tipp 1: Mangelerscheinungen vermeiden

Die Quelle für Proteine, Vitamine und andere wichtige Nährstoffe verändert sich grundlegend bei einer Umstellung. Statt tierischer Proteine stehen pflanzliche Proteine auf der veganen Zutatenliste. Veganer neigen zu Mangel an u.a. Vitamin B12, Vitamin D, Eisen, Omega-3-Fettsäuren oder Jod. Nährstoffe, die oftmals über tierische Lebensmittel aufgenommen werden.

Wer dies im Blick behält und regelmäßig kontrolliert, kann einen Mangel vermeiden. Sofern die gewählte Zutatenliste nicht ausreichend ist, kann eine Kur oder Nahrungsergänzung helfen.

Tipp 2: Vegane Alternativen zum Kochen ausprobieren

Genau hinschauen hilft. Viele angebotene pflanzliche Alternativprodukte zu Fisch, Fleisch oder Käse enthalten viel Fett, Zusatzstoffe oder sind überwürzt. Also alles andere als gesund. Daher geht nichts daran vorbei genau auf die Inhaltsstoffe zu schauen und die Liste nach gesunden Zutaten kritisch zu durchsuchen.

Neben den gesunden Alternativen, kommt dann noch die Herkunft dazu. Denn wer eine vegane Ernährung aufgrund von Umweltschutz anstrebt, greift vielleicht nicht nach Soja oder Avocado aus der Ferne, sondern wählt regionale Produkte. Je mehr Aspekte berücksichtigt werden, desto komplizierter klingt es für Veganer, richtig? Doch nach einiger Zeit fällt es leichter die richtigen Produkte zu erkennen und finden.

Tipp 3: Rückschritte akzeptieren

Wer von heute auf morgen die Ernährung ändert, muss auch mit Rückschritten rechnen. Vertraute und lieb gewonnene Gewohnheiten lassen sich oftmals nicht so einfach ändern. Schritt für Schritt anpassen ist dann vielleicht der bessere Weg? Erzwingen nimmt am Ende nur den Spaß und die Motivation.

Entscheiden muss dies aber jeder für sich. Doch wichtig ist dabei, dass das Warum überzeugt und hilft die richtigen Schritte zu gehen.

Tipp 4: Veganes Leben langsam einführen

Um den Umstieg einfacher zu machen kann ein langsamer Start helfen. Wer zunächst nur beim Frühstück vegan essen möchte, warum nicht? So kann schrittweise geschaut, werden, ob es passt, schmeckt und damit auch die Empfehlungen aus Tipp 1 nicht aus dem Auge verlieren.

Vielleicht ist aber auch zunächst der Umstieg auf eine vegetarische Ernährung hilfreich. Die direkte Umstellung auf vegan kann schon mal überfordern und schmecken soll es schließlich auch. Ein erster Verzicht auf Fleisch oder Fisch kann ein erster Schritt sein, und ist ebenso gesund.

Tipp 5: Neue Impulse finden

Rezepte in Gruppen austauschen, gemeinsam kochen und ausprobieren, macht den Schritt in das vegane Leben bestimmt einfacher. Ob bei einem Kochkurs oder online in Gruppen, in der Gruppe ist vieles leichter und im besten Fall nimmt es letzte Zweifel.

Haben unsere Tipps gefallen oder vielleicht sogar bei einer wichtigen Entscheidung geholfen? Darüber freuen wir uns immer, weitere Ratgeber und Themen rundum die (vegane) Ernährung gibt es in unserem Magazin auf gasteo.de

 

Bildquelle: Julia Amaral/stock.adobe.com

Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Nils Günnewich - Experte Gasteo
Dr. rer. nat. Dipl.-Biochem. Nils Günnewich
Weitere Beiträge

geboren 1977, ist studierter Pflanzen-Biochemiker (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Seine Doktorarbeit erfolgte am renommierten Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Halle/Saale und dem Donald Danforth Plant Science Center in St. Louis/Missouri (USA). Nach einem Postdoc in der Arzneimittelentwicklung an der Universität des Saarlandes erfolgte eine Ausbildung und Tätigkeit als klinischer Monitor.

Vor seiner Tätigkeit als medizinisch/wissenschaftlicher Mitarbeiter der Firma Cesra sammelte er Erfahrung in der Industrie in den Bereichen Medical/Regulatory Affairs, in der Qualitätskontrolle und -sicherung, war stellv. Herstellungsleiter und leitender Qualitätsmanager eines deutschen Pharmaunternehmens. Des Weiteren ist er Autor mehrerer wissenschaftlicher Fachpublikationen und Bücher, auch im Bereich der Gastroenterologie.

Ähnliche Artikel: