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Magenschleimhaut: Die Folgen einer Entzündung

Die Magenschleimhaut ist nicht nur eine simple Auskleidung des Magens. Das vielschichtige Gewebe übernimmt vielmehr wichtige Aufgaben im Körper. Ihre Gesundheit ist essenziell für eine optimale Verdauung. Und so sollte eine Entzündung der Magenschleimhaut nicht unterschätzt werden. Denn dies kann sogar langfristig negative Auswirkungen auf den gesamten Magen-Darm-Trakt haben. Gut, dass es einige sanfte Maßnahmen gibt, welche die Gesundheit des Magens unterstützen.

Aufbau und Funktion der Magenschleimhaut

Die Anatomie des Magens ist durch mehrere Schichten definiert. Die äußerste Schicht, die Muskularis mucosae, verleiht der Magenschleimhaut Struktur und unterstützt ihre Bewegungen während der Verdauung. Darunter befindet sich die Lamina propria, die Bindegewebs- und Drüsenzellen enthält. Diese Zellen sind essenziell für die Produktion von Schleim und Verdauungsenzymen. Eine der wichtigsten Funktionen der Magenschleimhaut ist die Produktion von Magensäure. Diese ist für die Zersetzung von Nahrung und die Abtötung von Krankheitserregern verantwortlich. Gleichzeitig produzieren die Schleimzellen eine Schutzschicht, welche die Magenwand vor der aggressiven Magensäure bewahrt. Diese Kombination aus Säure und Schleim ermöglicht eine effiziente Verdauung, ohne die Magenwand zu schädigen. Die Magenschleimhaut hat also eine doppelte Aufgabe. Sie schützt den Magen vor der eigenen Säure und unterstützt gleichzeitig den Verdauungsprozess.

Was passiert bei einer Magenschleimhaut­entzündung?

Die Schleimhaut ist sehr robust. Doch verschiedene Faktoren können dazu führen, dass die Schutzschicht geschädigt wird. Die Folge ist eine akute oder chronische Magenschleimhautentzündung. Die Ursachen können dabei sehr unterschiedlich sein, dazu zählen beispielsweise:
  • eine ungesunde Ernährung
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Einnahme von Medikamenten über einen längeren Zeitraum, z. B. sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika
  • anhaltender Stress
  • oder auch eine Infektion mit Bakterien oder anderen Mikroorganismen (z.B. Infektionen mit dem Bakterium Helicobacter pylori bei der chronischen Gastritis Typ B)
Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) tritt dann auf, wenn die schützende Barriere der Magenschleimhaut geschwächt oder beschädigt ist. Wobei zwischen einer akuten Gastritis und chronischen Entzündung unterschieden wird. Chronische Entzündungen werden in verschiedene Formen unterteilt, beispielsweise die Typ C Gastritis, hervorgerufen durch chemisch toxische Substanzen. Während einer Entzündung werden die Schleimhautzellen gereizt und diese können ihre Schutzfunktion nicht mehr optimal ausführen. Dies ermöglicht der aggressiven Magensäure, die Magenwand zu reizen und entzündliche Prozesse auszulösen. Die häufigsten Symptome einer Magenschleimhautentzündung sind: Die Schwere der Symptome kann von milden Beschwerden bis hin zu starken Schmerzen gehen. Besteht der Verdacht auf eine entzündete Magenschleimhaut, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wenn auch eher selten, kann dennoch auch eine Typ-A Form der Gastritis vorliegen. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Der Arzt kann eine zuverlässige Diagnose stellen und eine adäquate Behandlung empfehlen.

Wann ist eine entzündete Magenschleimhaut gefährlich?

Eine unbehandelte Magenschleimhautentzündung kann sich im schlimmsten Fall zu einer chronischen Gastritis entwickeln. Hierbei ist die Schleimhaut dauerhaft gereizt. Dies wiederum erhöht das Risiko für die Bildung eines Magengeschwürs. Diese Geschwüre sind schmerzhafte Wunden in der Magenschleimhaut. Verursacht durch die aggressive Magensäure können diese zu heftigen Magenschmerzen, Verdauungsstörungen oder sogar Blutungen führen. In schweren Fällen besteht auch die Gefahr von Magenkrebs. Dies gilt insbesondere für die Typ-A-Gastritis. Hierbei werden sogenannte Belegzellen der Magenschleimhaut durch körpereigene Antikörper angegriffen. Infolgedessen wird die Verdauung gestört wie auch die Aufnahme von Eisen und Vitamin B12.

Entzündete Magenschleimhaut: Tipps zur Soforthilfe

Eine akute Magenschleimhautentzündung erfordert besondere Aufmerksamkeit und Schonung, um die Beschwerden zu mildern. Folgende Tipps können dabei helfen, die akuten Beschwerden zu lindern:
  • Schonkost und Essenspause
Um den Magen nicht zusätzlich zu belasten, sollte in den ersten Tagen der akut auftretenden Beschwerden auf feste Nahrung und fettige Speisen verzichtet werden. Klare Brühen oder gekochte Haferflocken sind bei einer entzündeten Magenschleimhaut die bessere Wahl. Auch scharfe Gewürze, Alkohol, Kaffee und Nikotin reizen unnötig die Schleimhaut. Dabei sollte zudem auf häufigere, kleine Mahlzeiten statt wenige große gesetzt werden. Es ist zu empfehlen, auch in der Regenerationsphase auf eine magenfreundliche Ernährung zu achten. So wird das Risiko für zukünftige Magenprobleme deutlich minimiert.
  • Schonende Flüssigkeitszufuhr
Kräutertee und Wasser lieber in kleinen Schlucken trinken, um den Magen nicht zu überlasten.
  • Pflanzliche Wirkstoffe
Auszüge aus pflanzlichen Wirkstoffen, wie beispielsweise Kamille, Gänsefingerkraut und Süßholzwurzel unterstützen die Regeneration und beruhigen. Die schützenden Wirkstoffe sind beispielweise in den Gasteo Magentropfen enthalten.
  • Ruhe und Entspannung
Der Magen braucht Ruhe und Zeit, um sich zu erholen. Bei einer akuten Magenschleimhautentzündung sollte körperliche Anstrengung vermieden werden.
  • Wärme
Eine Wärmflasche auf dem Bauch oder warme Kompressen entspannen zudem die Magenmuskulatur und lindern Magenkrämpfe. Auch nach dem Abklingen einer Entzündung oder Reizung, ist es wichtig der Magenschleimhaut Zeit zur vollständigen Heilung zu geben. Während dieser Phase können beschädigte Zellen repariert und erneuert werden, um den natürlichen Magenschutz wiederherzustellen. Hat der Artikel gefallen? Weitere interessante Themen rund um das Thema Magen und Verdauung gibt es in unserem Magazin auf gasteo.de Bildquelle: drewsdesign/stock.adobe.com

Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Nils Günnewich - Experte Gasteo
Dr. rer. nat. Dipl.-Biochem. Nils Günnewich
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geboren 1977, ist studierter Pflanzen-Biochemiker (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Seine Doktorarbeit erfolgte am renommierten Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Halle/Saale und dem Donald Danforth Plant Science Center in St. Louis/Missouri (USA). Nach einem Postdoc in der Arzneimittelentwicklung an der Universität des Saarlandes erfolgte eine Ausbildung und Tätigkeit als klinischer Monitor.

Vor seiner Tätigkeit als medizinisch/wissenschaftlicher Mitarbeiter der Firma Cesra sammelte er Erfahrung in der Industrie in den Bereichen Medical/Regulatory Affairs, in der Qualitätskontrolle und -sicherung, war stellv. Herstellungsleiter und leitender Qualitätsmanager eines deutschen Pharmaunternehmens. Des Weiteren ist er Autor mehrerer wissenschaftlicher Fachpublikationen und Bücher, auch im Bereich der Gastroenterologie.

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