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Bauchweh beim Baby und Kleinkind – was tun? 

Bauchschmerzen sind eine der häufigsten Beschwerden von Babys, mit denen Eltern oftmals konfrontiert sind. Die Gründe können vielfältig sein, von Blähungen bis hin zu Verdauungsproblemen.

Doch gibt es Wege, wie Eltern den Kleinen auf sanfte Art Erleichterung verschaffen können. Einige Tipps gibt es hier im Artikel: Bauchweh beim Baby und Kleinkind – was tun?

Bauchschmerzen beim Baby: Anzeichen erkennen

Ob ein Baby Bauchschmerzen hat, ist nicht immer leicht einzuschätzen. Oft drücken Babys und Kleinkinder ihr Unwohlsein durch Weinen und Unruhe aus. Symptome, die auf Bauchweh beim Baby hinweisen, sind:

  1. Praller, harter Bauch

Ein aufgeblähter Bauch ist ein Anzeichen, dass ein Baby mit Blähungen oder Verdauungsproblemen zu kämpfen hat.

  1. Auffälliges Gluckern und verstärktes Spucken

Ungefähr eine halbe Stunde nach dem Essen ist das Baby auffällig unzufrieden und spuckt einiges der Nahrung wieder aus. Bis zum Abend hin verstärkt sich das Unwohlsein, dies können entsprechende Hinweise sein.

  1. Erhöhte Empfindlichkeit

Schon bei sanfter Berührung am Bauch beginnt das Baby sich wegzudrehen oder zu weinen.

  1. Veränderungen im Stuhlgang

Starke Bauchschmerzen können zu Veränderungen im Stuhlgang führen, wie beispielsweise Verstopfung, Durchfall oder auch Blut im Stuhl.

  1. Verminderter Appetit

Ein Baby mit Bauchschmerzen hat meistens keinen oder nur wenig Appetit. Auch gestalten sich Trinken und Essen oft schwierig.

  1. Probleme beim Ein- und Durchschlafen

Mit Bauchweh fällt es Kleinkindern und Babys schwer, sich zu entspannen und in den Schlaf zu finden. Auch hindert Bauchweh häufig daran, mehrere Stunden am Stück zu schlafen.

  1. Heranziehen der Beine

Das Heranziehen der Beine ist eine natürliche Reaktion des Babys, um den Druck im Bauchbereich zu lindern. Durch das Anheben der Beine wird der Darm leicht gedehnt. Dies hilft, Blähungen oder Verstopfungen zu lösen. Auch versuchen viele Babys eine bequemere Position einzunehmen, um die Bauchschmerzen instinktiv selbst zu lindern.

Ursachen für Bauchschmerzen bei Babys

Ein häufiger Grund für wiederkehrende Bauchschmerzen sind oftmals Blähungen, welche durch eine Ansammlung von Luft im Verdauungstrakt entstehen.

Auch als sogenannte 3 – Monats – Koliken bezeichnet, treten diese in den ersten drei Monaten des Babys auf. Dabei handelt es sich um krampfartige Schmerzen. Wenn das Baby schreit, wird dabei auch zu viel Luft aufgenommen. Die Luft im Bauch verursacht die Blähungen beim Baby.

Ursachen hierfür sind die Umstellung des Darms, die Nahrungsaufnahme der stillenden Mutter oder auch Luftbläschen im Fläschchen. Außerdem kann das noch nicht ausgereifte Verdauungssystem Bauchschmerzen verursachen.

Infekte des Magen-Darm-Trakts oder auch akute Entzündungen können ebenfalls zu Bauchweh führen. In manchen Fällen steckt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hinter den Beschwerden, beispielsweise gegenüber Milchprodukten.

Erste Hilfe für Baby und Kleinkind bei Bauchweh

Wenn das Baby unter Bauchschmerzen leidet bzw. Bauchschmerzen bei Kindern auftreten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um diese zu lindern:

  • Massage des Babybauchs

Sanft mit den Händen im Uhrzeigersinn über den Bauch des Babys streichen. So wird die Verdauung angeregt und Blähungen gelöst. Dabei nur leichten Druck ausüben und auf die Reaktionen des Babys achten.

  • Wärme

Eine warme Kompresse oder ein erwärmtes Kirschkernkissen auf den Bauch des Babys legen, um eine Entspannung zu fördern. Unbedingt darauf achten, dass die Temperatur angenehm auf der Haut und nicht zu heiß ist.

  • Bauchlage

Das Baby regelmäßig auf dem Bauch liegen lassen, um die Verdauung anzuregen und Bauchschmerzen zu reduzieren.

  • Reize reduzieren

Eine ruhige und entspannte Atmosphäre für das Baby schaffen. Fernseher, Radio und andere Medien tagsüber am besten ganz abschalten.

  • Babytrage verwenden

Das Baby in den Armen oder in einer Babytrage tragen, um ihm Nähe und Geborgenheit zu geben. Dies fördert nicht nur die Eltern-Kind-Beziehung. Durch die Spreizhaltung der Beine in der Trage oder im Fliegergriff kann die Luft im Bauch auch leichter entweichen.

  • Auf blähende Lebensmittel verzichten

Bei Stillkindern auf die eigene Ernährung achten. Bestimmte Lebensmittel können Blähungen und somit Bauchweh beim Kleinkind oder Baby begünstigen.

  • Ballaststoffreiche Ernährung für ältere Kinder

Vollkornprodukte, Naturreis, Vollkornteigwaren, Kartoffeln. Obst, Pflaumen Birnen, Äpfel, Melonen oder Aprikosen dürfen auch schon die Kleinen verzehren. Eine ballaststoffreiche Kost hilft dabei die Verdauung zu fördern und eine Verstopfung, und damit oftmals einhergehende Bauchschmerzen, zu vermeiden. Dies gilt immer in Verbindung mit viel trinken.

  • Bewährte Hausmittel

Anis-, Fenchel- oder Kamillentee gelten als bauchberuhigend und entkrampfend. Eine klare Brühe oder ein geriebener Apfel machen satt und helfen sanft dabei nicht zu dehydrieren und Vitamine aufzunehmen.

Eltern kennen ihr Baby und Kleinkind am besten. Eine liebevolle Fürsorge und die Bereitschaft, auf die Bedürfnisse des Babys einzugehen, helfen dabei, die richtigen Entscheidungen zum Wohlbefinden zu treffen.

Solange die Bauchschmerzen nicht zu oft auftreten bzw. nicht von akuten Bauchschmerzen ausgegangen werden muss, das Baby an Gewicht zunimmt und sonst gesund ist, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Bauchschmerzen und Blähungen sind für Babys zwar anstrengend, in der Regel aber harmlos.

Sollten weitere Symptome hinzukommen, wie z.B. Fieber, Erbrechen, Durchfall, Blässe oder Gewichtsabnahme sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. So können u.a. chronische Bauchschmerzen oder organische Ursachen ausgeschlossen werden.

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Artikel entstand in Zusammenarbeit mit unserem Experten:

Nils Günnewich - Experte Gasteo
Dr. rer. nat. Dipl.-Biochem. Nils Günnewich

geboren 1977, ist studierter Pflanzen-Biochemiker (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Seine Doktorarbeit erfolgte am renommierten Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Halle/Saale und dem Donald Danforth Plant Science Center in St. Louis/Missouri (USA). Nach einem Postdoc in der Arzneimittelentwicklung an der Universität des Saarlandes erfolgte eine Ausbildung und Tätigkeit als klinischer Monitor.

Vor seiner Tätigkeit als medizinisch/wissenschaftlicher Mitarbeiter der Firma Cesra sammelte er Erfahrung in der Industrie in den Bereichen Medical/Regulatory Affairs, in der Qualitätskontrolle und -sicherung, war stellv. Herstellungsleiter und leitender Qualitätsmanager eines deutschen Pharmaunternehmens. Des Weiteren ist er Autor mehrerer wissenschaftlicher Fachpublikationen und Bücher, auch im Bereich der Gastroenterologie.

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